6. Zur Ernährung bei hohem Cholesterinspiegel
Insgesamt können bei zu hohem Cholesterinspiegel 4 Ernährungsempfehlungen ausgesprochen
werden:
Übergewicht reduzieren
Mäßige Fettzufuhr
Hochwertige Fette
Ballaststoffreiche Kost
Cholesterinarme Kost
Omega-3-Fettsäurenreiche Kost
Übergewicht reduzieren
Übergewicht senkt den HDL-Spiegel und erhöht den LDL-Spiegel.
Daher reicht oft eine Reduzierung des Körpergewichtes schon aus, um den Cholesterinspiegel
zu senken. Regelmäßige Bewegung unterstützt dies und steigert zusätzlich den HDL-Spiegel.
Mäßige Fettzufuhr und hochwertige Fette
Die tägliche Menge sollte 60-80 g Fett nicht übersteigen
Dabei sollten vorwiegend pflanzlichen Fetten verzehrt werden.
Die heute durchschnittliche Fettzufuhr beträgt 100-120 g/Tag.
Neben der Reduzierung des Gesamtfettes, kommt es besonders darauf an, die gesättigten Fette
zu reduzieren und mehrfach ungesättigte bzw. einfach ungesättigte (Olivenöl) zu erhöhen.
Gesättigte Fette erhöhen den Cholesterinspiegel, "Einfach ungesättigte Fettsäuren" (EUFS) und
"Mehrfach ungesättigte Fettsäuren" (MUFS) können ihn senken.
Da gesättigte Fette vorwiegend in tierischen Lebensmitteln vorkommen, sollten diese im
Speiseplan reduziert werden. Dies betrifft, wegen des reichhaltigen versteckten Fettes, vor
allem Fleisch und Wurst. Pflanzlichen Lebensmittel ist der Vorrang zu geben.
An folgenden Beispielen wird deutlich, wie sehr sich Fett in tierischen Lebensmitteln
verstecken kann. Die gleichen Mengen ähnlicher Lebensmittel liefern ganz unterschiedliche
Mengen Fett:
Ballaststoffreich
Ballaststoffe sind unverdauliche Bestandteile pflanzlicher Lebensmittel.
Sie kommen vorwiegend in Getreide, Gemüse und Obst vor. Leider werden sie beim Mahlen
des Mehles oft entfernt (Typ 405), da sie sich in den Randschichten befinden. Früher betrug die
Aufnahme an Ballaststoffen ca. 100 g, heute sind es nur noch ca. 20 g/Tag. Eine hohe
Ballaststoffaufnahme führt zu einer Senkung des LDL-Spiegels und zu einer Erhöhung des
HDL-Spiegels. Dies betrifft vor allem die Ballaststoffe aus Hafer, Möhren und Äpfeln in
denen das Pektin zu finden ist.
Man erklärt sich die Wirkung der Ballaststoffe heute damit, daß Gallensäuren (die in der Leber
aus Cholesterin hergestellt werden) vermehrt ausgeschieden werden. Vor allem wasserlösliche
Ballaststoffe können im Darm Gallensäuren binden. Gallensäuren unterliegen normalerweise
einem Kreislauf, d.h. sie werden mehrmals am Tag in den Darm ausgeschieden, wieder
aufgenommen und wiederverwertet.
Durch die Wirkung der wasserlöslichen Ballaststoffe wird dieser Kreislauf unterbrochen: Die
Gallensäuren werden nicht mehr aufgenommen, sondern gebunden und ausgeschieden. Dann
müssen neue Gallensäuren aus Cholesterin gebildet werden, wodurch dieses verbraucht wird.
Bei einer Menge von 6-10 g Pektin am Tag kann so schon eine gute Senkung des
Cholesterinspiegels beobachtet werden.
(250 g Möhren, 1 Apfel, 1 Orange = ca. 6,5 g Pektin)
4 große Äpfel/Tag können damit den Cholesterinspiegel um ca. 10% senken.
Auch mit Guar als Präparat läßt sich eine Cholesterinsenkung erzielen. 5 g/Tag senken den
Spiegel im Durchschnitt um 8%.
Cholesterinarm
Die tägliche Cholesterinzufuhr sollte max. 300 mg betragen.
Der Streit darum, ob denn nun das Nahrungscholesterin so entscheidend für den Blutspiegel ist
oder nicht, ist noch nicht beigelegt. Tatsache ist, daß nahezu alle Lebensmittel mit einem hohem
Cholesterinanteil auch eine große Mengen gesättigte Fette enthalten. Von daher ergibt sich für
die Ernährung wenig anderes, als sich nicht auch schon durch die Reduzierung der gesättigten
Fette ergibt:
Die Verringerung des Verzehres an fetten Fleisch- und Wurstwaren.
Es gibt aber auch Menschen, die sehr stark auf Cholesterinveränderungen in der Nahrung
reagieren (Sogenannte Cholesterinsensitive). Bei diesen Menschen wird durch eine verringerte
Cholesterinaufnahme der Serumcholesterinspiegel erheblich gesenkt. Da niemand weiß, ob er
nicht zu diesen Menschen gehört, empfiehlt es sich, (zumindest zu Testzwecken) die
Cholesterinzufuhr nicht über 300mg ansteigen zu lassen.
Omega-3-Fettsäuren
Der Verzehr der Omega-3-fettsäurereichen Fische hat zwar keine direkte Auswirkung auf den
Cholesterinspiegel, hat aber andere günstige Wirkungen, die das Arterioskleroserisiko
verringern (Hemmung der Thrombocytenzusammenlagerung, Blutdruck senkend).
Damit wird die Gefahr des Auftretens einer Herz-Kreislauf-Erkrankung gesenkt.
Welche Fische einen hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren enthalten ist in der Tabelle über
geeignete und ungeeignete Lebensmittel zu ersehen.
Sogenannte DHA- oder Omegaeier haben ähnlich viel Cholesterin wie normale Eier. Die
Omega-3-Fettsäuren erhält man besser über Seefisch.