Frühstücksmuffel sollten nicht mit der Brechstange zum Essen gezwungen werden. Vielleicht tut es zu Anfang erst mal eine Tasse Kakao oder ein Teller Cornflakes. Falls Ihr Kind partout nicht essen will, sollte wenigstens das Pausenbrot den Konzentrationskick bieten. Oft entwickelt sich bei Kindern nämlich gerade in der Schule der kleine Hunger zwischendurch. Da spricht nichts gegen die erste Nahrungsaufnahme in der Schule. Ein Problem sind da eher die Schulpausen: Die erste große Pause um 9.30 ist für viele Kinder nämlich schon ziemlich spät für die erste Nahrungsaufnahme. Falls Sie nicht wissen wie das bei Ihrem Kind ist, fragen Sie einfach den Lehrer/Lehrerin ob ihr Kind vielleicht schon ab 8.30 über Hunger klagt. Richtungsweisend sind in diesem Zusammenhang hessische Schulen. Hier gibt es an allen Grundschulen das gemeinsame "Schulfrühstück"! Kinder, die morgens Probleme mit der morgendlicher Nahrungsaufnahme haben, können in der Schule in Ruhe frühstücken und auch mal das Schulbrot tauschen. Die Milch gibt's übrigens von der Schule.
Der andere Aspekt ist der psychologische. Hat Ihr Kind in der Frühe massive Probleme etwas zu essen, sollte auch einmal über die morgendliche "Atmosphäre" in der Familie nachgedacht werden. Geht es vielleicht zu wie im Taubenschlag, oder streiten sich die Geschwister und der Vater gleichzeitig um das Bad? - oder ist die Zeit zwischen "Wecken" und "Schulbeginn" zu knapp bemessen? Vielleicht liegt auch "nur" eine Klassenarbeit an? Das kann so manchem Kind schon mal den Appetit verschlagen. Und falls alles nicht zutrifft - überlegen Sie einmal, wie Sie es ihren Kindern vormachen. Beißen Sie nur einmal kurz in Brot und nippen am Kaffee, bevor es zur wichtigen Sitzung geht? Dann sollten Sie sich überlegen, warum es ihre Kinder anders machen sollten...