Für das Säugetier und damit auch den Menschen ist die
rechtsdrehende Form die physiologische.
Sie wird normal abgebaut, während die linksdrehende D(-)
Milchsäure langsamer vom Organismus eliminiert wird, so daß
sie sich im Blut anreichern kann.
Bei Säuglingen ist, nach Verzehr von Sauermilchproduken z.T
eine Acidose beschrieben worden.
D(-) Milchsäure sollte daher in Säuglingsnahrung auch nicht
enthalten sein. Auch bei Patienten mit Dünndarmresektion kann es zu einer
Erhöhung der D(-) Milchsäure im Serum kommen. Mögliche
Konsequenzen eine Intoxikation sind z.B. neurologische
Symptome, Bewußtseinseintrübungen und
Verhaltensveränderungen.
Bei gesunden Erwachsenen kommt es durch den Verzehr von
linksdrehenden Milchsäuren zu keinerlei Gesundheitsschäden.
Die Weltgesundheitsorganisation hat daher auch eine ursprünglich
festgelegte Höchstmenge für D(-) Milchsäure wieder aufgehoben. In jüngerer Zeit wird durch
das gezielte Beimpfen von Sauermilchproduken mit
entsprechenden Keimen gezielt die L(+) Milchsäuregärung in
Gang gesetzt.