4. Zufuhrempfehlungen und Resorption
Die Zufuhrempfelungen für Magnesium liegen bei 300 mg für Männer und 350 mg pro Tag für Frauen.
Schwangere Frauen haben einen erhöhten Bedarf, u.a deswegen, weil Magnesium zum Aufbau des Säuglingskeletts gebraucht wird.
Auch bei stillenden Frauen ist der Bedarf erhöht.
Der Status der Versorgung wird über die Messung des Plasmaspiegels ermittelt (Normalwerte: 0,7 - 2,2 mmol/l).
Magnesium wird im Dünndarm (vorwiegend Jejunun/Ileum) resorbiert. Die Resorptionsrate sinkt dabei mit steigender Zufuhr. Die
Aufnahme über den Darm erfolgt in der Regel Carriervermittelt. Bei höheren Dosen scheint auch die einfache Diffusion möglich.
Calcium besitzt das gleiche Carriersystem wie Magnesium. In der Literatur wird auch immer wieder von synergistischen und
antagonistischen Effekten der beiden Mineralstoffe berichtet.
Gesichert scheint heute, daß eine einseitige Zufuhr des einen Minerals, die Resorptionsrate des anderen Minerals vermindert.
Beeinflußt wird die Resorption von Magnesium z.B. durch Phytinsäure, Calcium und Phosphatat.
Phytinsäure bindet Magnesiumionen, Calcium hemmt die Resorption (kompetitive Hemmung?), bei Phosphat ist der Mechanismus noch
ungeklärt.
Magnesium wir im aufsteigenden Teil der Henleyschen Schleife der Niere zu ca. 80% rückresorbiert. Eine Beeinflussung der Rate der
Rückresorption kann durch Diuretika (Medikamente zur Entwässerung), Antibiotika, Schilddrüsenhormone (Durch die Gabe von
Schilddrüsenhormonen entsteht eine positive Magnesiumbilanz) und Mineralcorticoide erfolgen.