Kommt der Hamburger nun aus Hamburg - oder nicht?
Der Hamburger kommt aus Hamburg! Klare Sache? Nicht so ohne weiteres. Zur Erfindung des Hamburgers gibt es zahllose Geschichten und Vermutungen, von denen viele tatsächlich in Hamburg beginnen, aber auch die Amerikaner beanspruchen die "Ehre", den ersten Burger hergestellt zu haben.

Der Ursprung:
Sucht man in Hamburg nach dem Ursprung des Burgers, so wird man im Hafen fündig. Der Elbhafen wurde früher von vielen Seeleuten aus dem Baltikum angefahren. Dort war es schon seit jeher Sitte, Fleisch zu würzen und roh zu verzehren. Nun waren die Hamburger Bürger offenbar keine Freunde von rohem Fleisch, denn sie brieten das Fleisch einfach in Fett an und stellten fest, dass es ihnen so besser schmeckte. Dies könnte die Geburtsstunde der Frikadelle gewesen sein. Für diese Theorie spricht, dass die "Urfrikadelle" als "Hamburger Steak" 1891 in einem amerikanischen Kochbuch erwähnt wird.

Aber wie kam die Frikadelle nach Amerika und ins Brötchen? Zu diesem Thema gibt es eine andere Geschichte, die allerdings auch in Hamburg beginnt: Im 17 Jahrhundert gab es viele von Europa enttäuschte Menschen, die in Amerika noch mal ganz neu anfangen wollten. Da die Überseelinien fast alle in Hamburg starteten, tummelten sich viele dieser Leute im Hamburger Hafen. Die Verpflegung für die Emigranten auf den Schiffen war karg und wurde an die einfache Hausmannskost der Elbestadt angelehnt. Eines dieser auch heute in Hamburg noch existierenden Gerichte war das "Rundstück warm". Dieses Gericht ist eine Scheibe Schweinebraten auf eine oder zwei Brötchenhälften gelegt und mit etwas Soße bedeckt. Auf den Überfahrten hat man es der Einfachheit halber vermutlich zusammengeklappt, um es aus der Hand essen zu können und so keinen der teuren PLätze im Speisesaal beanspruchen zu müssen. Der Burger war damit allerdings noch nicht erschaffen.

Der erste Burger:
Die Frage, wann denn nun der erste Hamburger das Licht der Welt erblickte, ist noch schwieriger zu klären als die des Ursprungs.
Eine kleine Auswahl: Der fünfzehnjährige Junge Charlie Nagreen soll auf einem Jahrmarkt gebratene Frikadellen verkauft haben. Als sich seine Kunden darüber beschwerten, dass sie beim Essen ganz fettige Hände bekommen würden, kam Charlie auf die Idee, die Frikadelle zwischen zwei Sandwiches zu legen.
In eine anderen Geschichte wird Frank Menches als den Erfinder des Burgers genannt. Er soll, so die Legende, mit Schweinswürstchen die Imbissära eingeleitet haben. Als er eines Tages von seinem Metzger nicht mit genügend Würstchen beliefert wurde, kam er auf die Idee, statt dessen Hackfleisch zu grillen und dieses im Brötchen zu verkaufen.
Am verbreitetsten ist allerdings die Geschichte von Fletcher Davis, der auf der Weltausstellung 1904 ein Hacksteak mit Senf und Zwiebeln angeboten hat, das sogar von der New York Tribune gelobt worden ist.

Somit bleibt fraglich, ob jemals Licht hinter die Geschichte des Hamburgers gebracht wird. Wie dem nun auch sei, immerhin hat die Suche danach nette Geschichten hervorgebracht.

 

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