Was tun gegen Frühjahrsmüdigkeit?
Wenn die Sonne am Anfang des Frühjahres wieder öfter zu sehen ist und das Leben sich aus den vier Wänden wieder mehr nach draußen verlagert, dauert es nicht lange und alle Welt beginnt herzhaft zu gähnen. Wetterfühligkeit, Abgeschlagenheit und Unlustgefühle sind ein häufig anzutreffendes Gesprächsthema und vereinzelt tauchen Klagen über Schwindel, Kreislaufschwäche und Gereiztheit auf. All diese Symptome werden großzügig unter dem Phänomen "Frühjahrsmüdigkeit zusammengefasst. Nach Angaben des Norddeutschen Rundfunks (NDR) sind ca. 50% der Deutschen zwischen März und Mai von dem Phänomen betroffen. Da stellt sich die Frage, welche Ursache diese Massenmüdigkeit hat.
Die Ursachen von Frühjahrsmüdigkeit
Der Grund für das Auftreten von Frühjahrsmüdigkeit ist bisher immer noch nicht gänzlich geklärt, man ist sich inzwischen aber einig, dass das Licht eine entscheidende Rolle dabei zu spielen scheint. Licht beeinflusst nämlich den Spiegel einer Substanz in unserem Körper, die etwas salopp ausgedrückt, als der "Gute-Laune-Botenstoff" bezeichnet werden kann. Die Rede ist vom Serotonin, das im Gehirn aus der Aminosäure Tryptophan hergestellt wird. Wie viel des Stoffes ausgeschieden wird, hängt von einigen Faktoren ab. Ein wichtiger Faktor ist das Licht. Die Frühjahrsmüdigkeit ließe sich nun also damit erklären, dass die Serotoninspeicher nach dem langen dunklen Winter relativ leer sind und wir uns daher müde, schlapp und schlecht gelaunt fühlen. Nun ist es bei dieser Theorie allerdings verwunderlich, dass die Müdigkeit dann einsetzt, wenn die Sonne gerade wieder vermehrt zu scheinen beginnt.
Dieses Phänomen könnte durch die im Frühjahr typischen Wetterwechsel zu erklären sein. Dies haben nämlich einen starken Einfluss auf das vegetative Nervensystem:
Bei warmen Wetter kann es zu einer schnellen Weitstellung der Blutgefäße kommen. Diese Weitstellung hat einen raschen Blutdruckabfall zur Folge, der sich in den typischen Symptomen der Frühjahrsmüdigkeit zeigt.

Was kann man nun dagegen tun?
Um die Serotoninproduktion wieder anzukurbeln, ist es das beste, sich möglichst viel im Freien aufzuhalten. Körperliche Betätigung stabilisiert den Kreislauf und stärkt darüber hinaus das Immunsystem. Auch durch die richtige Ernährung lässt sich viel erreichen. Essen Sie viele kleine Mahlzeiten, die möglichst nicht zu "schwer" sein sollten. Gut geeignet sind Salate, Obst und Gemüse z.B. als Rohkost oder gegart. Dadurch wird der Magen-Darmtrakt entlastet und der Körper wird über den Tag gleichmäßig mit Energie versorgt. Die Empfehlunge zu Süßigkeiten sind widerspüchlich:
Einerseits verursachen Süßigkeiten einen raschen Anstieg des Blutzuckers, der aber dann (durch einen hohen Insulinausstoß) wieder schnell absinkt. Ein niedriger Blutzuckerspiegel verstärkt nun die Müdigkeit und Abgeschlagenheit nur noch mehr. Andererseits steigern Süßigkeiten auch den Serotoninspiegel. Somit ist gegen einen fettarmen "Schmankerl" im Frühjahr nicht viel einzuwenden. Wenn Sie außerdem auf die ausreichende Aufnahme von Ballaststoffen über Vollkornbrot, Müsli, und Gemüse achten, vermeiden Sie starke Schwankungen des Blutzuckerspiegels.
Achten Sie auch darauf, genügend Flüssigkeit zu trinken. Eine zu niedrige Flüssigkeitsaufnahme verstärkt das Gefühl der Abgeschlagenheit. Pro Tag sollten 1,5 l pro getrunken werden, wobei Kaffee und schwarzer Tee nicht zu der Trinkflüssigkeit gezählt werden, da sie dem Körper Wasser entziehen.

Wenn die Symptome länger andauern, sollte unbdingt ein Arzt aufgesucht werden. Eine jodmangelbedingte Schilddrüsenunterfunktion kann z.B. ähnliche Symptome hervorrufen wie die Frühjahrsmüdigkeit. Einem Jodmangel kann durch die Verwendung von jodiertem Speisesalz und dem häufigen Verzehr von Seefisch vorgebeugt werden. Bei langfristigem Auftreten der Symptome können aber auch ganz andere Krankheiten die Ursache sein.


 
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