Gibt es Bedenken?
Wie bei vielen neuen Mitteln, Tabletten, Dragees, etc., die neu auf den Markt kommen, wird auch bei
chitosanhaltigen Präparaten damit geworben, nun die endgültige Lösung gegen Übergewicht gefunden zu
haben.
Die Tatsache, daß bisher diese Lösung offenbar noch nicht gefunden worden ist, läßt allerdings
berechtigte Zweifel an solchen Versprechen aufkommen.
Selbst wenn Chitosan die Mengen Fett ohne Nebenwirkungen bindet und tatsächlich zu einer
Gewichtsreduktion führt, bleibt die Frage, ob man bereit ist, langfristig Tabletten einzunehmen, um
schlank zu bleiben.
Risiken, die sich durch die Einnahme entsprechender Präparate ergeben, sind folgende:
Durch die hohe Fettbindungskapazität besteht die Gefahr, daß ebenfalls die fettlöslichen Vitamine nicht
in ausreichender Menge vom Körper aufgenommen werden. Ein Vitaminmangel der fettlöslichen
Vitamine scheint daher zumindest nicht abwegig. Da diese Vitamine in den gängigen Vítaminpräparaten,
die es in Drogerien und Apotheken gibt, nicht enthalten sind, ist ein Ausgleich auch nicht ohne weiteres
möglich.
Wird das Präparat nach dem gewünschten Gewichtsverlust abgesetzt, wird in aller Regel das Gewicht
schnell wieder nach oben gehen, da die Eßgewohnheiten nicht geändert wurden. Langfristig besteht sogar
die Gefahr, eher noch mehr zuzunehmen, da durch durch mehrmaliges Auf und Ab des Gewichtes
(Jo-Jo-Effekt) der Körper auf "Sparflamme" schaltet und die zugeführte Energie besonders gut
verwertet.
Schließlich ist noch vorstellbar, daß die nicht resorbierten Fettkomplexe im Bereich des Enddarmes zu
Durchfällen führen.
Alles in allem also eine nicht empfehlenswerte Methode zur Gewichtsreduktion.
Ein mögliches Einsatzgebiet für chitosanhaltige Produkte kann allerdings ein langfristig nicht
therapierbares Übergewicht sein. Hier ist vorstellbar, daß eine erste Gewichtsabnahme durch das
Präparat einen Motivationsschub geben kann. Dies allerdings aber auch nur in Verbindung mit einer
Veränderung der Eßgewohnheiten.
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